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Rückkehr der Genitive


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Ich musste kürzlich feststellen – weiß jedoch nicht, wann dies umgesetzt wurde –, dass aufgestiegene Ausrüstung nicht mehr über eine Genitivverbindung verfügt und stattdessen gegen durch Bindestrich grennte Komposita ausgetauscht wurde.

Dies empfinde ist als äußerst schade, da zum einem ohnehin ein „Überschuss“ an *(teils unnötiger)* Bindestrichschreibung im Spiel existiert und zum anderem, diese Lösung **nicht** der englischen Fassung entspricht, welche ausschließlich Genitive verwendet.

>*engl.* Zojja’s […] → *(alt-)dt.* Zojjas […] → *(neu-)dt.* Zojja-[…]

 

Mich interessiert, was der Grund für diese doch recht umfassende Änderung war – denn sprachlich schön waren die Genitivverbindungen definitiv.

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Ich finde viele der Übersetzungen grauselig, weil auf den Genitiv verzichtet wird. Z. B. sollte es "Königsbezwinger" statt "König-Bezwinger" :s heißen. Allerdings wurde im deutschen Forum darauf hingewiesen, dass dies mit technischen Einschränkungen zusammenhinge (da "müsse" ein Bindestrich im Wort sein, weil der englische Begriff aus zwei Wörtern bestünde - aha).

 

Edit @"AllNightPlayer.1286": Es heißt übrigens Gen**i**tiv, nicht Gen**e**tiv. Mit Genetik hat das Ganze nichts zu tun. ;) Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ - und im Lateinischen (u. a. Sprachen) gibt es sogar noch den Ablativ.

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  • ArenaNet Staff

Danke für die Frage zum Genitiv bei der aufgestiegenen Ausrüstung. Wir haben dies bereits vor einigen Monaten geändert, nachdem wir uns mehrere Monate mit dem dahinter liegenden Problem befassten und dabei sowohl das Feedback von Spielern als auch von unseren langjährigen Übersetzern berücksichtigten.

Wir unterscheiden zwischen zwei verschiedenen Gegenstandsarten im Spiel. Normale Gegenstände mit Genitiv übersetzen wir mit nachgestelltem Genitiv (Beispiel: „Balthazar’s sword“ wird zu „Schwert Balthasars“). „Balthasars Schwert“ klänge natürlich schöner, aber da Gegenständen oftmals Adjektive vorangestellt werden, ist diese Lösung vorteilhafter. Dann heißt es im Spiel etwa „Deaktiviertes Schwert Balthasars“ statt „Deaktiviertes Balthasars Schwert“.

Bei Ausrüstungsgegenständen ist es etwas komplizierter, da diese sowohl einen Präfix als auch einen Suffix erhalten können. Bleiben wir beim Beispiel „Balthazar’s sword“: Handelt es sich nicht um DAS Schwert Balthasars, sondern um ein Replikat zum Ausrüsten, sieht das auf unserer Seite so aus: „str1%%str2%% Balthazar’s sword str3%%str4%%“. Ein Präfix ist an dieser Stelle etwa eine Aufwertung wie „Berserkerhaft“, ein Suffix könnte „des Fleißes“ lauten. Hätten wir es ausschließlich mit Präfixen (str1%%str2%%) zu tun, könnten wir das gleiche Modell verwenden wie bei den normalen Gegenständen. Allerdings müssen wir bei der Übersetzung ebenso str3%%str4%% berücksichtigen, selbst wenn dieser Zusatz nur selten eintrifft und wir zum Zeitpunkt des Übersetzens nicht wissen, ob er je eintreffen wird. Der nachgestellte Genitiv würde einen doppelten Genitiv verursachen, was beim „Berserkerhaften Schwert Balthasars des Fleißes“ noch ginge, bei einem Beispiel ohne Eigennamen und mit Artikel wie „Berserkerhaftes Schwert des Spielers des Fleißes“ dann allerdings eher unschön klingt.

Das Modell „(Berserkerhaftes) Balthasar-Schwert (des Fleißes)“ hingegen wird allen Ansprüchen der Übersetzung gerecht, auch wenn es nicht die schönste Lösung ist.

 

English speakers, this is about German grammar and the use of hyphens. I will gladly provide a translation for those who are interested, but I have some doubts about this :)

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Aber bei der aufgestiegenen Ausrüstung verschwinden jegliche Adjektive. Darum stehen stattdessen auch die Namen anbei, hinter welchen sich die Attributsbezeichnung verbirgt.

Daher wird es niemals ein **Berserkerhaftes Schwert Zojjas der Blutgier** oder halt **Berserkerhaftes Zojjas Schwert der Blutgier** geben. Aufgestiegene sowie legendäre Ausrüstung ist immer ohne Adjektiv.

 

Zudem stellt sich die Frage, warum im englischen Original dieses Problem anscheinend nicht besteht. Schließlich gibt es hier weiterhin ausschließlich Genitive.

 

Meines Erachtens nach, wird hier im Deutschen ein Problem geschaffen, welches überhaupt nicht sein müsste, würde man sich mehr am Original orientieren. Und wird an anderen Stellen – wenn es um die Verbesserung der deutschen Sprache geht – nicht immer wieder das Argument hervor gebracht, man wolle sich nicht zu weit vom Original entfernen bzw. die englische Grundlage gäbe den für das Deutsche gewünschte Spielraum nicht her?

 

Des Weiteren sei erwähnt, dass auch im Deutschen ein *nachgestellter Genitiv* strenggenommen unüblicher als ein *vorangestellter* – zumindest bei Personenbezeichnungen. Für nachgestellte Konstruktionen wird eigentlich vermehrt der *Dativ* verwendet: **Schwert von Zojja**. Darum stellt sich die Frage, was überhaupt der Beweggrund war, den Genitiv umzusetzen. Im Gegensatz zum Französischem müssen bei uns z. B. nicht die Adjektive umgestellt und die englische Wortstellung funktioniert eigentlich immer – zumal das Deutsche dank der Kasus viel Spielraum bzgl. der Satzstellung besitzt. In diesem Fall funktoniert die englische Wortstellung perfekt im Deutschen.

 

Mein Vorschlag wäre, den Genitiv voranzustellen und jegliche Adjektive dazwischen zusetzen: **Balthasars deaktviertes Schwert**. Also 1-zu-1 mit der englischen Fassung. Nur unser Genitiv sieht ein bisschen anders aus. ;)

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##Ergänzung 1

Um die Frage, wann *vorangestellt* und wann *nachgestellt*, vorwegzunehmen:

Alles, was im Englischen mit `[…]’s` geschrieben wird, wird ein *vorangestellter* Genitiv – `[…]s | […]’`.

> **Zojja’s** sword → **Zojjas** Schwert

>**Soros’s** *deactivated* sword → **Soros’** *deaktviertes* Schwert

Alles, was im Englischen mit `[…] of […]` versehen wird, wird entweder ein *nachgestellter* Genitiv – `[…] der/des […]` – oder ein *nachgestellter* Dativ – `[…] von […]`.

>sword **of Zojja** → Schwert **der Zojja** / Schwert **von Zojja**

>*deactivated* sword **of Soros** → *deaktviertes Schwert* **des Soros’** / *deaktiviertes* Schwert **von Soros**

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##Ergänzung 2

Das Problem mit den Adjektiven sollte eigentlich auch nicht bestehen, da auch im Englischen die Adjektive nicht beliebig *vor* den genitivischen Namensgeber gesetzt werden. Schließlich sagt man nicht

>*beautiful* **Marie’s** hair → *schönes* **Maries** Haar

sondern

>**Marie’s** *beautiful* hair → **Maries** *schönes* Haar

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  • ArenaNet Staff

Hallo,

wie oben bereits erwähnt, arbeiten wir mit Variablen, die es uns in vielen Fällen nicht ermöglichen, das von dir beschriebene Schema anzuwenden. Wir setzen diese Variablen nicht fest, wir versuchen nur, ein System zu finden, dass ihnen UND der Zielsprache gerecht wird. Dies wird immer ein Kompromiss sein, da das Variablensystem auf mehrere Sprachen angewendet wird.

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